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2018
Foto: Ulrich Schneckener
29.-31.10.2018 DAAD-Stipendiat*innen auf Exkursion in Berlin
Vom 29.10.2018-31.10.2018 waren die internationalen Stipendiat*innen des Helmut-Schmidt-Programms (DAAD) im Studiengang Demokratisches Regieren und Zivilgesellschaft mit Prof. Ulrich Schneckener und Koordinatorin Sandra Wienand zu Besuch in Berlin.
Für die 23 Studierenden aus Lateinamerika, Asien und Afrika stand am Montagabend zunächst ein Besuch des Deutschen Bundestages auf dem Plan. Neben einer sehr kurzweiligen Führung durch das Reichstagsgebäude, konnte die Gruppe auf der Besuchertribüne des Plenarsaals Platz nehmen und bekam alle Fragen rund um die Parlamentsarbeit beantwortet.
Am Dienstag war die Gruppe zu Gast im Auswärtigen Amt und bekam gleich durch zwei Referent*innen einen guten Eindruck von der Arbeit des Außenministeriums. Thomas Gebauer, Mitarbeiter in der Abteilung Krisenprävention, Stabilisierung, Konfliktnachsorge und Humanitäre Hilfe gab neben einer allgemeinen Einführung in die Arbeit des Außenministeriums auch Einblicke in die alltägliche Arbeit der Auslandsvertretungen Deutschlangs. Anja Wallau, stellvertretende Büroleiterin des Grundsatzreferates Vereinte Nationen, berichtete im Anschluss sehr anschaulich von Deutschlands Rolle im Reformprozess des UN-Sicherheitsrates und gab einen Ausblick auf thematische Schwerpunkte der Friedenssicherung und Sicherheit innerhalb der kommenden zweijährigen Position Deutschlands als nichtständiges Mitglied im Sicherheitsrat (2019-2020).
Prof. Schneckener lud anschließend zu einem Spaziergang durch das „historische Berlin“. Dieser führte die Gruppe am Berliner Dom, dem neu entstehenden Humboldt-Forum (Wiederaufbau des Berliner Schlosses), der Humboldt-Universität und dem Gendarmenmarkt (Französischer Dom und Deutscher Dom) vorbei.
Der Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas am Dienstagnachmittag und die Führung durch die Neue Berliner Synagoge am Mittwochmorgen erinnerten schließlich eindrücklich an die Opfer der Herrschaft des NS-Regimes.
Auf dem Podium v.l: Markus Potzel, Dana Landau, Ulrich Schneckener und Wolfgang Petritsch
Foto: Uwe Lewandowski / Copyright: Osnabrücker Friedensgespräche
25.10.2018 Osnabrücker Friedensgespräch zum Thema "Frieden machen"
Wie können Kriege beendet werden? Welche Wendepunkte und Wege führen zum Frieden? Wie können Friedensprozesse gelingen? Und welche Rolle spielen dabei externe, internationale Akteure? Aus Anlass des 370-jährigen Gedenkens an den Westfälischen Frieden diskutierten beim Friedensgespräch in der Aula der Universität die Podiumsgäste über Ansätze und Herausforderungen der internationalen Diplomatie in aktuellen Konflikten. An dem Gespräch nahmen Dr. Wolfgang Petritsch (Wien), österreichischer Diplomat und ehemals Hoher Repräsentant für Bosnien-Herzegowina, Markus Potzel (Auswärtiges Amt, Berlin), Sonderbeauftragter der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan sowie Dr. Dana Landau (Genf), Friedensforscherin und künftig Mitarbeiterin bei Swisspeace, teil. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Ulrich Schneckener.
Weiter Informationen finden Sie hier.
24.-26.10.2018 Tagung zu Wendepunkten bei Friedensende und Friedensanfang
Bei der internationalen Fachtagung „Wendepunkte - Friedensende und Friedensanfang vom 30jährigen Krieg bis heute“ beschäftigen sich Historiker/innen und Sozialwissenschaftler/innen mit der Frage, wann und warum der Frieden „verloren“ geht und wie er wieder hergestellt werden kann. Dabei widmete sich die Tagung drei historischen Kriegs- und Friedenskontexten: dem 30jährigen Krieg und dem Westfälischen Frieden, dem Ersten Weltkrieg und den Pariser Vorortverträgen sowie den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien (1991-2001) und den entsprechenden Friedensverträgen (insbesondere Dayton-Vertrag für Bosnien). Dabei wurden auch gescheiterte Friedensbemühungen während der laufenden Kriege in den Blick genommen. Die Tagung wurde von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) in Kooperation mit dem Institut für Kulturgeschichte Frühe Neuzeit (IKFN), dem Historischen Seminar (beide Osnabrück) sowie dem Zentrum für Historische Friedensforschung der Uni Bonn durchgeführt. Prof. Dr. Ulrich Schneckener eröffnete als DSF-Vorsitzender die Tagung und leitete mit einem Impulsbeitrag das erste Panel zu theoretischen Ansätzen und Konzepten ein. Nähere Informationen zur Tagung unter: https://www.wendepunkte.uni-osnabrueck.de/programm/programmuebersicht.html
2017
05.12.2017 Gastvortrag: "Jenseits des nationalen Interesses? - Politisierung von Außenpolitik in Zeiten von Brexit, TTIP und 'wars of choice'."
Außenpolitik gilt traditionell als exklusive „Domäne der Exekutive“ oder als Bereich patriotischer Pflicht, in der partikulare Parteiinteressen getreu dem Motto „politics stops at the water’s edge“ hinter der Notwendigkeit eines einheitlichen nationalen Auftretens zurückstehen müssten. Bekannt ist etwa die Aussage Kaiser Wilhelms II., der bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor dem Reichstag feststellte: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche“. Zudem spielt Außenpolitik nach wie vor eine untergeordnete Rolle in der Erforschung von Parteien und Parlamenten, während sich die Außenpolitikforschung kaum mit parteipolitischen Konflikten als Determinante außenpolitischen Verhaltens beschäftigt. Gleichzeitig finden sich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche gesellschaftliche Konflikte rund um außen- und sicherheitspolitische Themen wie die Nachrüstung, den Krieg in Vietnam oder die amerikanische Intervention im Irak 2003. In einem Vortrag auf Einladung des ZeDF stellte der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Wagner (Vrije Universiteit Amsterdam) daher heraus, dass Außen- und Sicherheitspolitik stets Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzungen und Politisierungsprozesse gewesen sei, auch das Ausmaß parteipolitischer Polarisierung in diesem Bereich durchschnittlich geringer sei als in anderen Bereichen, wie etwa Steuer- und Sozialpolitik. Anhand von Parlamentsentscheidungen über Militäreinsätze in den USA und Europa konnte er aufzeigen, dass sich durchaus eine Aufteilung entlang bekannter Rechts-Links-Unterscheidungen beobachten lässt. Außen- und Sicherheitspolitik kann daher nur sehr bedingt als besonderer politischer Bereich betrachtet werden.
13.06.2017 Diskussionsveranstaltung "Wie wird man eigentlich radikal? Radikalisierung und ihre Prävention"
Radikalität und Radikalisierung sind keine neuen Erscheinungen. Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in Europa haben sie in den letzten Jahren jedoch enorm an Bedeutung im öffentlichen Diskurs gewonnen, ohne dass immer klar wäre, war Radikalisierung eigentlich genau ist, welche Faktoren Radikalisierung beeinflussen und was man dagegen tun. Auf Einladung des Zentrums für Demokratie- und Friedensforschung diskutierten diese Fragen am 13.06. daher der Soziologe und Rechtsextremismusforscher Matthias Quent vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena sowie der Islamwissenschaftler Michael Kiefer vom Institut für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück. Die trotz besten Sommerwetters gut besuchte, von Hendrik Hegemann (ZeDF) moderierten Veranstaltung unter dem Titel „Wie wird man eigentlich ‚radikal‘? Radikalisierung und ihre Prävention“ sowie die zahlreichen Fragen des Publikums belegen die andauernde Relevanz des Themas. Beide Vortragenden betonten die Ambivalenz des Radikalisierungsbegriffes, der zwar nicht genau definiert ist, aber dennoch direkte Auswirkungen für als „radikal“ bezeichnete Ideen, Personen und Handlungen hat. Radikalität im Sinne der Infragestellung dominanter Ordnungen muss aus ihrer Sicht nicht per se in exzessiver Gewalt münden und auch nicht in jedem Fall negativ sein. Die Frage, ab wann sie problematisch ist und eine staatliche Intervention erfordert, muss daher im konkreten Fall entschieden werden und ist abhängig vom jeweiligen gesellschaftlichen Rahmen. Quent und Kiefer arbeiteten zudem anschaulich heraus, dass sich trotz aller vorhandenen Unterschiede deutliche Überschneidungen bei den Mechanismen von und Einflussfaktoren auf Radikalisierungsprozesse im rechtsextremistischen und salafistischen bzw. dschihadistischen Milieu finden lassen, etwa bei der Bedeutung sozialer Kontakte in Orten wie Gefängnissen oder der Einbettung in subkulturelle Strukturen. Dennoch unterstrichen beide die Notwendigkeit multikausaler und kontextsensitiver Ansätze, die strukturelle, individuelle und gruppenbezogene Faktoren berücksichtigen. Bei der Frage des Umgangs mit Radikalisierung stellten die Vortragenden heraus, dass es keine Universallösung geben kann, es aber insbesondere an umfassenden Präventionsstrategien fehlt und auch die nicht-intendierten Nebenwirkungen staatlicher Gegenmaßnahmen, wie etwa Stigmatisierungseffekte, berücksichtigt werden müssen. Insgesamt zeigte der Abend zwar das Radikalisierung ein schwierig zu fassendes Phänomen ist, dass von vielen, im Einzelfall sehr unterschiedlichen Faktoren abhängt, sozialwissenschaftliche Forschung aber durchaus zu einer systematischeren und evidenzbasierten öffentlichen Diskussion beitragen kann, die Stereotypen und einfachen Antworten vorbeugt.
28.03.2017 Osnabrücker Friedensgespräch über Erinnerungskultur
Am Dienstag, den 28.03.2017 moderierte Prof. Dr. Roland Czada das 2. Osnabrücker Friedensgespräch 2017 mit dem Titel "Historische Schuld und verblassende Erinnerung - Wie weiter aus Geschichte lernen?". Seine Gäste waren Markus Meckel, Theologe und Politiker, letzter Außenminister der DDR, ehem. Mitglied des Bundestages, Berlin sowie Beate Klarsfeld, Journalistin, Paris und Prof. Dr. Bernd Weisbrod, Historiker, Universität Göttingen. Weitere Informationen und Zeitungsartikel der Neuen Osnabrücker Zeitung finden Sie auf der Homepage der Onsabrücker Friedensgespräche.